La Habana @ March 2009
Den Antlitz jenes Gottes, der laengts und wahrlich gestorben ist, sieht man ueberall: Che
Anwesend: mehr als irgendein Mensch, mehr als alle jene Menschen um ihn und mit ihm, Che ist die Reinkarnation, er ist die materialisierte Persistenz. Sein schoenes Gesicht ist der Hintergrund tausender Waende und damit Untergrund und zugleich Abgrund vielfaeltiger Phantasmen. Che ist die Illusion selbst, eine Figur im Horizont der Traeume und Wuensche und damit die letzte Unmoeglichkeit.
Nachmittags um fuenf sieht man sein schoenes Gesicht im Schatten der Altstadt von Havanna, an den Waenden, in den Hinterhoefen, in Cafes und an den Hemden von schwarzen Maennern. Haban vieja: eine Altstadt, die aelter ist als unserer Erinnerungen, die zerstoert und zermoerbt ist wie das Begehren von Fidel Castro Ruz und Co. Nur und nur das Gesicht von Che gibt einen letzten Rest an Lebendigkeit fuer diese Altstadt, nur die Toten zeigen uns das Leben.
In den Schluchten der Altstadt, wenn das Licht sinkt, um fuenf Uhr nachmittags, sind seine Augen die Spiegel des Meeres, das am Hafen die Welt verschliesst, zu der hier niemand mehr hinausschaut. Die Bilder von Che, ueberall, sind der Beweis einer Todessucht, die heute noch seinesgleichen sucht, einer Laessigkeit des Lebens, die nicht wieder kommen wird, und einer Schoenheit, die nur in schoensten Altstadt der Welt ihren Platz hat. Immer wieder befaellt mich eine Trauer, wenn ich an jene Tage denke.........