** Berlin June 2008 **

Der frühe Sommer erschreckt, zu viel an Süden plötzlich.
Berlin @ June 2008

Coming back from beyondatlantic, however, Berlin is like a dream never ended.

The simulation of Italy at the Kollwitz Str. in Prenzlauer Berg is almost perfect, even the real Italian waiters are strongly simulating Italy, it is like a paranormal phenomenon, you are eating tiramisu at midnight outside , while people are deep in their dreams, that ´s the way how you cope with world as a simlacrum (see also Jean Baudrillard).

Berlin is just nice to everyone, you can try too.

The "Creatives" of our town are working even beyond the midnight thresholds, passing by Senefelder Str. (Prenzlauer Berg, see google map http://maps.google.de/maps?hl=en&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&hs=bC4&resnum=
0&q=senefelder%20strasse%20berlin&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wl )
you see them, in shadow of smooth lights of their offices, sitting and thinking the world as an idea, I bet Plato would have been so jealous about them. These people are creating the new world of ideas, images, web sites, pod casts, futures, pastes and delusions.

Berlin is the place to be, try it again.

Regularly, at 7 am, in the rapid transit train called S-Bahn (S may be for schnell=fast, may be not) you meet the other part of the urban reality: tired and satisfied faces looking out of windows, watching the city vanishing back and always embedded in the matrix of the enduring dreams beyond the sunset. A kind of luck, you would say, and that´s right.
Chicago @ June 2008

Diese Stadt ist der Ort der Geister.

Die Idee des urbanen Raumes oder des Urbanen als Raum findet ein ungeheueres Pendant in Chicago. Es ist wie ein Prototyp, wie die Exemplifizierung eines modernen Konzeptes von "Raum". Die Klarheit der Strassen, die im downtown fast immer "Einkaufstrassen" sind, gleicht die Wucht der skyscrapers aus und es macht den Unterschied weicher (=smoother) und bildet ein organisches Bild. Ein Konglomerat aus Ecken, Winkeln, Schatten, Schrägen und Horizonten. Der urbane Raum ist nur eine Konstellation aus Horizonten, aus Optionen und oft unsichtbar auch aus Vergessen und Verghen.

Die Stadt ist schöner als das Bild, was die Filme von ihm machen, Chicago ist kinematographischer als die Kinematographie je.

Der nächtliche Anblick des downtown aus einem Café am Fluss ist berauschend, es lebt und bebt.



Chicago @ June 2008

At the beginning of the day, after a long lasting sunset, the scenery in downtown Chicago is almost perfect: sun is laving streets, those on the streets are wearing their dark suits uniform, everything is for the purpose of "being-to-go" (actually it is a basic form of "live-to-go): coffee, memories, bags, the past etc.

:: CHICAGO June 2008 ::

This place seems to be the ultimate version of modernity: the hegemony of verticality + the persistent idea of movement + the totality of ignorance + the swoosh as basis of daily life + das Gespenst von Mies van der Rohe.

Chicago is the most American Americanism in terms of frozen space, concentrated velocity, ignorant coolness and at the end of the day (= at the beginning of the night) the beauty of urban life.

:: CHICAGO June 2008 ::

Das Rauschen ist immer da, es kann der Wind sein: der "Grund" dieser Stadt, oder es kann die Klimaanlage sein: die conditio sine qua non dieses "folks", es kann der Verkehr sein: die Verifikation des Da-Seins im american way of life. In allen Lebenslagen infiltriert das weisse Rauschen unsere Ohren und Augen, unsere Knochen und Nerven, ohne es kann man hier gar nicht überleben.

Chicago ist Metropolis. Hier weht der Geist von Mies van der Rohe in allen Ecken, das Gespenst des Modernismus, den viel schon lange totgesagt haben.

Der Raum als Inkarnation von Anwesenheit und Teilung ist das Ergebniss dieser Architektur der Vertikale.
:: CHICAGO Juni 2008 ::

33.000 Experten und Subexperten, 5 Themen und viel Gerede und "big business", das ist ASCO 2008. Abends, wenn es finster wird, hört man die Sirenen.
Im Lärm der Grossstadt, und Chicago verdient diese Spezifizierung auf jeden Fall, mehr als NYC und mehr als Madrid; ist das Schweigen unmöglich.

Jeder fragt dich nach deinem Befinden: how you´r doing?, niemand interessiert eine Antwort, niemand erwartet eine Reaktion, niemand will eigentlich diese Frage stellen, die gar keine Frage ist. Die amerikanische "Seele" ist von der Basis aus frei und geschichtsnaiv, verwirklichte Utopie und Verheißung zugleich.
CHICAGO June 2008

// this town has got all those criteria and parameters being a real metropolis, a place for forgetting, a place for escaping, a place for dreaming while you are awake.
CHICAGO June 2008

The ghosts of Michigan lake are turning around the big buildings, they are talking with us by means of the wind, what should I say
CHICAGO June 2008

// Just the wind, nothing else is the base of all memories which this town posses.
CHICAGO Juni 2008

der Sonnenaufgang durch die Silhouette der Hochäuser ist am sehr frühen Morgen ein Paradoxon.
Schlafen ist schwierig.
Das Bild der Stadt, also die Stadt selbst dringt in die Augen und der Glanz der Fassaden im Morgengrauen ist verloschen, nur noch die Erinnerung an die nächsten Tagen.

Nachts hört man die Winde, die aus jenseits kommen, die Geister aus der Tiefe von Mishigan lake rufen nur zu.

Los Angeles @ November 2008

Zurück von San Francisco und SF bay area nach LA erscheint alles wie die Hölle.
Das plötzliche Verschwinden der urbanen Zivilisation, wie sie San Francisco celebriert wird, macht Los Angeles zu jener perfekten Struktur, die bar jeder Urbanität, sich zum Zentrum der Welt erklärt hat.
LA ist ein non-urbaner Ort, ein Konglomerat aus vielen Städtchen, die sich aneinander reihend vom Meer zu den Bergen strecken. Sie haben nicht gemein, es gibt keine Affinitäten oder Zugänge. Nur die Highways verbinden sie miteinander, sie ermöglichen den Warenverkehr und den Abstrom und den Zustrom der mexikanischen Proletarier Nacht und Tag und vice versa. Die Highways, die das Bindeglied der Orte darstellen, ernähern LA nicht, sie zementieren materiell die mentale / kulturelle Segregation . Die Hispanics leben wonaders als die Black-Americans, die weissen Zuwanderer (in der Tasche den Traum eines Stars mit sich tragend) träumen in ihren schönen Ghettos aus Baum, Wand, breite Strassen und Security vom Reichsein. Alle träumen vom Reichsein, selbst die Reichen.


Die horinzontale Expansion der Orte im hässlichen Konglomerat namens LA ist das exakte Gegenbild von urbaner Zielgerichtetheit und Ratio.
Die Horizontale vernichtet den Gedanken an jener unverschämten, weil obszessiven Vertikalität , die Urbanität kennzeichnet (siehe New York, Shanghai, Tokyo, Seatlle etc).
Städte schaffen Räume zum Leben, die angenehm oder unangenehm sein können, LA neutralisiert Raum, LA ist die Antithese zum gemeinsamen Leben, zur "Strasse", zum "Bezirk", zum "Barrio". LA (city of quartz) ist einerseits ein spanischer Ort aus dem 19. Jahrhundert, ein Residuum, LA ist aber anderseits die etwaige Vorstellung von Italien oder Süden, ohne je Süden zu sein. LA ist ein immerwährender Themenpark.

Berkeley ist ruhig.
Das Gespenst Faucaults ist entschwunden, nicht einmal Plakate oder T-shirts erinnern an ihn, die Bioplitik ist bei S. Agamben in Europa oder anderen Post-Post-Moderne-Denkern gelandet, die Schärfe des Geistes Faucault ist in der Schönheit der Natur in der Umgebung und in der Ruhe des Campus aufgeweicht und verschwunden wie ein "Gesicht im Sand am ufer eines Meeres".
"Oublier Faucault", sagte Baudrillard und die Amerikaner haben ihn längst vergessen.
An den Strassen findet man eine Menge Läden mit indischen Saris, man sieht aber keine Inder, und keine sari-tragende Menschen.


Cupertino ist leer.

Die bereiten Strassen veranschaulichen den Luxus einer leeren Stadt, in der niemand auf der Strasse ist, niemand. Der indische Tabkangestellter sagt, dass das leben sehr sehr hart sei: Arbeit, Schlafen, Arbeit, Schlafen etc.
Das Haus von "Apple" ein architektonisches Desatster, ein Geisterhaus.


Fremont ist leer

Auf der SUCHE nach little Kabul kein Erfolg, die Hauptstrasse ist ein Dutzend Kilometer lang, sehr bereit und leer. Am Nachmittag um 5 nur noch Geister und deren Autos mit dem ungeheuer schönen Blick auf die umgebende Berge. Die Berge erinnern mich an Kabul.

San Jose

Die Gewalt einer highway und die Zukunft.....

San Francisco @ November 2007


In Pacific Hights gibt es keine Unterschicht auf der Strasse, die Mehrheit ist caucasian oder asian-american , das Bild ist einfach zu schön, das Flanieren am Filmore Drive ist ein Privileg derjenigen, die es verdient haben. Der california dream ist real, die Utopie ist längts realisiert und wir sehen forward  


SF @Pacific Hights ist dort, wo Europa reinakrniert, Sonntag um 11, die Strassen sind bevölkert, Cafés sind voll, Cyber-Cafés ebenfalls und die Sonne. Dass alle telefonieren, unterscheidet weder den Ort noch die Leute von Europa/Anderswo. Die Musik ist verschieden, sehr amerikanisch, sehr viel R&B, überall.
In "Royal Ground" sitzen mindestens 15 Surfer, Leser, Schreiber an den Tischen, konnektiert mit der "Welt", die es nicht gibt. Wir alle sind verbunden in den virtuellen Schluchten von Orten die wir nicht kennen und nie kennen werden. Wie man richtig annimmt, es finden kaum Gespräche statt, denn man ist ja beschäftigt mit der Arbeit an der Virtualität oder macht nur die Hausaufgaben der Uni.

San Francisco @ November 2007


SF ist das Vergessen, kein Erinnern, keine Opfer, kein Trauer. Die Stadt hat keine Vergangenheit, denn jene Tage sind längst over.
Die toten Mexikaner kehren am Tag der Toten immer wieder zurück, aber in einem anderen Gewand, als man den Tod erwarten würde, sie kommen als schuftende billige Arbeiter, frei von Mythen und frei vom alten Zauber.
Die Chinesen, die California im 19. Jahrhundert aktiv "produziert" haben, sind nur noch in Form ihrer Kindeskinder anwesend. Sie waren wahrscheinlich damals schon frei von Magie und Zauber, sie haben schon immer gearbeitet, das tun sie heute immer noch und werden es immer weiter tun, längst wenn die anderen am Strand liegen oder surfen.

San Francisco (SF) ist die Mixture per se >: Europa in vielen Miniaturformaten, der wilde Westen in postpuritanischer Version, Chinesen, Luxus, Sonne, Meer und undefinierte Ethnien.

Vielleicht ist SF nur die Verwirklichung all jener Utopien, die die Immigration von Ost zur Westküste in sich barg: frei von Fesseln des Puritanismus der New England-Sphäre, frei von Ethik der Arbeit, frei von Europa als Alptraum, frei von Amerika als Alptraum, frei von Jahreszeiten und nicht zuletzt frei von sich Selbst.

Vielleicht ist SF ja auch nur das zuende gedachten Puritanische, jenseits der Regel und Maximen desselben.

Die Architektur von SF ist das Resumee der alten Bauten in Amsterdam, Hamburg, Barcelona, Poznan, Rom, Sevilla und sie ist zugleich Miniaturformat von Chicago, Seatle, Shanghai etc. Das Bild der Stadt ist das Diverse, was überhaupt möglich ist.
Die Chinesen auf den breiten, schönen und hellen Boulevards scheinen wie Statisten eines Films, der niemals gedreht sein wird, wobei sie eigentlich, d.h. historisch, die Natives sind.
Alle sind Europäer. Niemand ist aus Europa.